Viele Säuglinge und Kleinkinder leiden unter der sogenannten Kuhmilcheiweißallergie. Diese Allergie kann sich durch verschiedene körperliche Reaktionen wie Magen-Darm Probleme, Hautreaktionen oder andere, seltenere Beschwerden äußern. Dabei können die Anzeichen dieser Allergie sich manchmal durch Probleme zeigen, die man nicht auf den ersten Blick mit Beschwerden des Verdauungstraktes in Verbindung bringen würde.

Was genau ist eine Kuhmilcheiweißallergie?

Von einer Kuhmilcheiweißallergie spricht man, wenn eine Allergie gegen bestimmte Eiweiße, die in Kuhmilch zu finden ist, vorliegt. In den meisten Fällen wird solch eine Allergie schon diagnostiziert, bevor das Baby sechs Monate alt ist. Bei acht von zehn der betroffenen Kindern verschwindet das Krankheitsbild aber auch wieder, bevor sie das Schulalter erreichen. Nicht zu verwechseln ist die Kuhmilcheiweißallergie übrigens mit der Laktoseintoleranz, die weitaus mehr Erwachsene als Kinder betrifft.

Was sind die Ursachen für eine Kuhmilcheiweißallergie?

Zu den Ursachen und Entstehungsgründen für die Kuhmilcheiweißallergie existieren viele verschiedene Erklärungsansätze. Es wird jedoch vermutet, dass der zu frühe Kontakt zu Milch bei bereits genetisch allergiegefährdeten Babys zu einer solchen Allergie gegen Kuhmilcheiweiß führen kann. Da der Magen-Darm Trakt und das Immunsystem von Babys noch nicht vollständig entwickelt sind, sind Babys und Kleinkinder besonders empfindlich im Hinblick auf die Entstehung von Allergien.

Welche Ursache für die Entstehung einer Kuhmilcheiweißallergie eher seltener vorkommt ist, dass die Allergie dadurch begünstigt wird, das Babys die gestillt werden, die Kuhmilch über die Muttermilch aufnehmen könnten. Gemeinhin gilt Muttermilch eher als wirksamer Schutz gegen Allergien und hilft das Immunsystem zu stärken.

Welche Symptome sind typisch für eine Kuhmilchweiweißallergie?

Babys und Kleinkinder zeigen in der Regel mehr und häufiger die typischen Symptome einer Kuhmilcheiweißallergie als ältere Kinder oder gar Erwachsene.

Symptome für eine Kuhmilcheiweißallergie können sein:

  • Bauchschmerzen
  • Blähungen
  • Durchfall
  • Übelkeit
  • Verstopfung
  • starkes Spucken oder sogar Erbrechen
  • Schwierigkeiten beim Schlucken
  • Nahrungsverweigerung

Seltenere Symptome, die auch auf eine Kuhmilcheiweißallergie hindeuten können:

  • asthmatische Beschwerden
  • Hautausschläge und Juckreiz
  • trockene und schuppende Haut
  • Husten und pfeifendes Atmen
  • chronischer Schnupfen
  • Müdigkeit und Schlafstörungen
  • Unruhe und allgemeines Unwohlsein

Woran kann man erkennen, dass das eigene Kind an einer Kuhmilcheiweißallergie leidet?

Da die Bandbreite an Symptomen, die auf eine Kuhmilcheiweißallergie hindeuten können, sehr groß ist, fällt die Diagnose häufig sehr schwer. Bei vielen Symptomen wie Müdigkeit, häufigem Aufstoßen oder viel Geschrei kommt außerdem noch hinzu, dass sie typisch für viele Säuglinge sind und nicht zwangsläufig auf eine Erkrankung hindeuten müssen. Eine weitere Schwierigkeit bei der richtigen Einordnung von Symptomen für eine Kuhmilcheiweißallergie ist, dass diese sich nicht unbedingt kurz nach dem Füttern des Babys zeigen müssen, sondern auch zeitlich versetzt auftreten können.

Die zeitliche Verzögerung kann sich auf ein bis zwei Tage oder sogar auf Zeiträume von bis zu einer Woche erstrecken.
Um mögliche Symptome des Babys im Hinblick auf eine Kuhmilcheiweißallergie richtig einzuordnen,muss also eine Gesamtschau aller körperlichen Befindlichkeiten des Kindes vorgenommen werden.

Wo ein Symptom alleine noch nichts bedeuten muss, kann und sollte das Vorliegen gleich mehrerer Symptome die Eltern stutzig werden lassen. Wer sich nicht sicher ist, ob sein Kind an einer Kuhmilcheiweißallergie leidet, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen, selbst für den Fall, dass der Verdacht sich im Nachhinein als falsch herausstellt.

Wie wird eine Kuhmilcheiweißallergie diagnostiziert und wie behandelt?

Die Diagnose Kuhmilcheiweißallergie kann nur ein Kinderarzt stellen, der eine allergologische Spezialisierung hat. Der Arzt wird die Eltern zur Krankheitsgeschichte und zu den Symptomen des Kindes befragen und anschließend anraten eine Zeit lang auf die möglicherweise Allergie auslösende Kuhmilch zu verzichten. Anschließend wird er das Lebensmittel gezielt verabreichen und beaufsichtigen bzw. beobachten, wie das Kind auf den Konsum der Kuhmilch reagiert. Desweiteren wird der Arzt das Blut des Kindes auf Antikörper hin untersuchen, sowie bei Bedarf einen sogenannten Prick-Test durchführen und kann dann eine fundierte Diagnose erstellen.

Die Behandlung der Milcheiweißallergie umfasst in der Hauptsache eine Ernährungsumstellung, bei der auf Milcheiweiße verzichtet werden muss, sowie eine punktuelle Behandlung der Symptome. Eltern von Kindern mit Milcheiweißallergie müssen sich über die Alternativen zur Ernährung mit Milcheiweiß greenrmieren und sich darüber im Klaren sein, in welchen Lebensmitteln überhaupt Milcheiweiß enthalten ist.
Beispiele für Lebensmittel mit Kuhmilcheiweiß sind:

  • Käse
  • Quark
  • Joghurt
  • Butter
  • Rahm

Sojaersatznahrung statt Kuhmilch soll Untersuchungen zufolge übrigens für Babys weniger geeignet sein, da hier gesundheitliche Bedenken entgegen stehen. Geeigneter sind da Aminosäurenformula oder extensiv hydrolysierte Ersatznahrung, um das Baby ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen.

Foto: Agence Producteurs Locaux Damien Kühn Unsplash.com (CCO 1.0)