Ein Fingerspiel ist eine Art von Handlung, in denen die Finger eine Rolle von Personen, Tieren oder Gegenstände einnehmen können. Oft werden Fingerspiele von lustig klingenden Reimen oder Kinderliedern begleitet, die das Kind unterhalten, aber auch belustigen sollen.

Besonders Kleinkinder lieben diese Spiele und finden es faszinierend die fließenden Bewegungen der Finger zu beobachten. Oft fühlen sich die Kleinen dazu animiert, diese eifrig nachzuahmen. Dabei wird das Spiel mit den Fingern von vielen unterschätzt. Schon längst hat man herausgefunden, dass Fingerspiele, egal welcher Art, zu einer gesunden geistigen, als auch körperlichen Entwicklung des Kindes beitragen.

Ein pädagogischer Lehrsatz für Fingerspiele lautet:

Kinder lernen, indem sie „begreifen“, das heißt, dass sie Dinge zuerst mit Händen und Füßen greifen müssen, um diese richtig zu erfassen. Bereits ein Säugling lernt seine Umwelt dadurch kennen, indem es Gegenstände greift und sie, z.B. in den Mund nimmt.
Wächst ein Baby zu einem Kleinkind heran, kommt die sprachliche Ebene hinzu. Automatisch setzt sich das gewohnte Lernverhalten fort. Es möchte nach den Wörtern greifen und dessen Bedeutung mit allen Sinnen ertasten. Deswegen eigenen sich Fingerspiele hervorragend dafür, Wörter in kleine Bewegungen umzusetzen, um sie sich besser einprägen zu können.

Die Grundlage für jede Art von Fingerspiele sind immer noch die Lieder oder auch Reime genannt. Hier gilt: je mehr Wörter sich reimen, desto beliebter ist ein Fingerspiel.

Welche Fingerspiele für Kinder kennt ihr?

Fünf Männlein sind in den Wald gegangen

Fünf Männlein sind in den Wald gegangen,
die wollten einen Hasen fangen.
Der erste war so dick wie ein Fass,
der brummte immer:
„Wo ist der Has‘, wo ist der Has’“ .
Der zweite rief:
„Da ist er ja, da ist er ja !“.
Der dritte, das war der Längste
aber auch der Bängste,
der fing an zu weinen:
„Ich sehe keinen, ich sehe keinen.“
Der vierte rief:
„Das ist mir zu dumm, ich kehr‘ wieder um.“
Und der Kleinste, wer hätte das gedacht,
der hat den Hasen nach Hause gebracht,
da haben alle Leute gelacht
ha, ha, ha, ha, ha !

Ene, mene, miste

Ene, mene, miste,
es rappelt in der Kiste.
Ene, mene, meck,
und du bist weg.

Weg bist du noch lange nicht,
sag mir erst wie alt du bist!
Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs.

In der Schule

Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben,
in der Schule wird geschrieben,
in der Schule gelacht,
bis der Lehrer pitsch, patsch macht.
Au, Herr Lehrer, das tut weh,
morgen komm ich nimmer mehr.
Übermorgen noch einmal
aber dann mit Großpapa.
Großpapa ist garnicht dumm,
haut dem Lehrer die Nase krumm.
Eins, zwei, drei
und du bist frei.

Bildnachweis-Oben: Kunoel Flickr.com (CC BY 2.0)

Danke an Christine Franosch Gewinner, ich habe den Artikel bearbeitet.

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